„Die Dreigroschenoper“ in Mainz 05: Eine mutige Neuinszenierung mit Biss

„Die Dreigroschenoper“ in Mainz 05: Eine mutige Neuinszenierung mit Biss

Die Dreigroschenoper in Mainz 05: Warum Sie unbedingt vorbeischauen sollten

Ein berühmtes Theaterstück feierte am Wochenende Premiere am Staatstheater Mainz: "Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht**, Elisabeth Hauptmann und Kurt Weill. Merkurist-Redakteurin Veronika Dyks war dabei – und ist begeistert.

Das Staatstheater Mainz hat mit einer mutigen Neuinszenierung der Dreigroschenoper für begeisterte Zuschauer und kritischen Zuspruch gesorgt. Unter der Regie von Iris Limbarth erlebte das Stück am 27. September 2025 im Rahmen des Mainzer Lichter-Festivals seine Premiere, wobei die Fassade des Theaters dramatisch illuminiert wurde. Die ausverkaufte Eröffnung war ein Triumph für das Mainzer 05 Ensemble, das dem klassischen Satirstück einen frischen Anstrich verpasste.

Die Inszenierung interpretiert das 1928 von Bertolt Brecht, Elisabeth Hauptmann und Kurt Weill geschaffene Werk – eine Parodie auf John Gays Bettleroper – als scharfe Kapitalismuskritik. Seine zentrale Botschaft „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ ist heute so provokant wie eh und je. Die Produktion verwebt sogar Brechts eigenes Geschäftstalent und den kommerziellen Erfolg des Originals in die Handlung und macht sie so zu einer Parodie auf die Parodie.

Der Erfolg der Aufführung bestätigt die anhaltende Faszination der Dreigroschenoper als Unterhaltung und Gesellschaftskommentar zugleich. Mit vier weiteren Vorstellungen steht die Mainzer 05 Version für Lachen und Nachdenken. Die Mischung aus starken Darbietungen, einfallsreicher Bühnenregie und Brechts beißendem Witz macht sie zu einem der Highlights der Spielzeit 2025.