Deutschland enthält sich bei UNRWA-Abstimmung und fordert radikale Reformen

Wadephul: Deutschland nicht über angebliche geheime Gespräche über den Friedensplan für die Ukraine informiert - Deutschland enthält sich bei UNRWA-Abstimmung und fordert radikale Reformen
Deutschland hat seine Haltung gegenüber dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) geändert und bei der Abstimmung über die Verlängerung seines Mandats enthalten gestimmt. Die Entscheidung folgt langjährigen Bedenken hinsichtlich der Arbeit der Organisation in den palästinensischen Gebieten und mutmaßlicher Verbindungen zur Hamas. Berlins Schritt signalisiert die Forderung nach tiefgreifenden Reformen innerhalb der UNRWA.
Der Kurswechsel erfolgt nach einer unabhängigen Überprüfung im Jahr 2024 unter der Leitung der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna, die die Aktivitäten der UNRWA untersuchte. Israel wirft der Organisation seit Langem vor, von der Hamas unterwandert zu sein – der Gruppe, die für den Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verantwortlich ist, der den Gaza-Krieg auslöste. Deutschlands Enthaltung markiert das erste Mal, dass es seine Unterstützung für die Verlängerung des UNRWA-Mandats verweigert.
Mit seiner Entscheidung will Deutschland auf das zielen, was es als inakzeptable Zusammenarbeit zwischen der UNRWA und israelfeindlichen Gruppen bezeichnet. Regierungsvertreter betonten, die Stimmenthaltung sei eine klare Botschaft: Die Organisation müsse konsequente und überprüfbare Reformen umsetzen, insbesondere in ihrer Arbeit in den palästinensischen Gebieten.
Unterdessen distanzierte sich Berlin von angeblichen geheimen Gesprächen über einen Ukraine-Friedensplan und erklärte, man sei über solche Diskussionen nie informiert worden. Dennoch bekräftigte Deutschland sein Engagement für die Ukraine und versprach die Fortsetzung der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Unterstützung. Die Regierung unterstrich, dass eine Lösung des Konflikts nur durch Verhandlungen erreicht werden könne – für den russischen Präsidenten Wladimir Putin gebe es keine Alternative.
Deutschlands Enthaltung spiegelt den wachsenden Druck auf die UNRWA wider, ihre Praktiken grundlegend zu reformieren. Das Land wird seine Unterstützung für die Ukraine aufrechterhalten und gleichzeitig auf eine verhandelte Beendigung des Krieges drängen. Der Fokus liegt derzeit darauf, sicherzustellen, dass die UNRWA die geforderten Reformen umsetzt, bevor sie wieder auf die volle Rückendeckung Deutschlands zählen kann.

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