Die Wahrheit

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Allgegenwärtig in Bayern: Vor Weihnachten ist das Gedicht „Heilige Nacht“ des noch immer populären Antisemiten Ludwig Thoma in aller Munde.
Ludwig Thoma bleibt eine gefeierte Persönlichkeit in Bayern – trotz seiner antisemitischen Schriften. Sein auf Bairisch verfasstes Gedicht „Heilige Nacht“ wird bis heute in der Weihnachtszeit weit verbreitet vorgetragen. Doch die Forderungen, nach ihm benannte Straßen umzubenennen, werden lauter und entfachen in der Region eine Debatte.
Thomas Gedicht „Heilige Nacht“ aus dem Jahr 1912 erzählt die Geschichte von Joseph und Maria, die in Bethlehem vergeblich nach einer Herberge suchen, während ihnen die Einheimischen die Tür weisen. Obwohl das Werk zu den Weihnachtsklassikern zählt, trägt es antisemitische Untertöne. Seit über 25 Jahren führt der Schauspieler Enrico de Paruta das Gedicht in ausverkauften Sälen in München, Ingolstadt und Regensburg auf.
Lokale Initiativen, die sich für die Umbenennung von Thoma-Straßen einsetzen, gewinnen vor allem in München und Oberbayern an Fahrt. Antifaschistische Gruppen, Nachbarschaftsinitiativen und Antidiskriminierungsaktivisten treiben die Diskussion voran. Doch sie stoßen auf Widerstand in der Politik. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter lehnte eine Umbenennung kategorisch ab und argumentierte gegen Änderungen an Straßennamen, die mit dem Schriftsteller verbunden sind. Ungeachtet der Kontroverse bleiben Thomas „Lausbubengeschichten“ in Bayern beliebt. In vielen Städten tragen Straßen noch immer seinen Namen – ein Zeichen für seine anhaltende kulturelle Präsenz.
Die Auseinandersetzung mit Thomas Erbe dauert an: Seine Werke werden weiterhin aufgeführt, und Straßen behalten seinen Namen. Während lokale Aktivisten auf Veränderung drängen, blockiert der politische Widerstand die meisten Umbenennungsversuche. Der Konflikt zeigt, wie ambivalent Bayerns Verhältnis zu einer Figur ist, deren Einfluss trotz ihrer umstrittenen Vergangenheit fortbesteht.

Vielfältiges künstlerisches Schaffen
Ausstellung in der Villa Stuck vom 18. Oktober bis März über die Performance-Kunstgruppe

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Lebenslanger Bayer: Ubiquität vor Weihnachten in Bayern ist das Gedicht "Heilige Nacht" des noch immer populären Antisemiten Ludwig Thoma.

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