Gauck und Israels Botschafter warnen vor neuem Antisemitismus aus linker Szene und arabischen Communities

Israelischer Botschafter: Linker Antisemitismus ist gefährlichster - Gauck und Israels Botschafter warnen vor neuem Antisemitismus aus linker Szene und arabischen Communities
Ehemaliger Bundespräsident Joachim Gauck hat zu einem entschlosseneren Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen und dabei auf die Gefahren hingewiesen, die sowohl von arabischen Gemeinschaften als auch vom linken politischen Spektrum ausgehen. Gleichzeitig warnte Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, vor der wachsenden Bedrohung durch linken Antisemitismus, insbesondere an Bildungseinrichtungen und in kulturellen Räumen.
Gauck, der von 2012 bis 2017 deutsches Staatsoberhaupt war, betonte kürzlich die Notwendigkeit, Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen zu bekämpfen. Er verwies explizit auf importierten Antisemitismus aus arabischen Communities sowie auf jenem, der vom linken politischen Lager ausgeht. Prosor, Israels Botschafter, teilte diese Sorgen und nannte Universitäten und Theater in ganz Europa als Brennpunkte linken Antisemitismus.
Prosor wies darauf hin, dass viele Juden in Deutschland in Angst lebten – einige erwürben sogar Immobilien in Israel, ähnlich wie französische Juden in der Vergangenheit. Er riet Besuchern, in bestimmten Berliner Vierteln bei der Zurschaustellung jüdischer Symbole Vorsicht walten zu lassen. Prosor warnte, Israel werde zunehmend dämonisiert und delegitimiert, was spürbare Folgen für Juden weltweit habe. Zwar verfüge Deutschland über wirksame Instrumente gegen rechten und islamistischen Antisemitismus, doch bei der Bekämpfung der linken Variante mangele es an geeigneten Maßnahmen.
Die Absage eines Auftritts der Münchner Philharmoniker beim Flanders Festival in Gent – begründet mit den Verbindungen des israelischen Dirigenten zum Israel Philharmonic Orchestra – hat die Problematik zusätzlich ins Rampenlicht gerückt. Prosor hält linken Antisemitismus für die heimtückischste Form, da er seine wahren Absichten oft verschleiere und sich im Grenzbereich zwischen Meinungsfreiheit und Hetze bewege. Sowohl Gauck als auch Prosor fordern mehr Bewusstsein und entschlossenere Schritte, um dieser wachsenden Gefahr zu begegnen.

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