Geburtshelferinnen in Thüringen stehen vor Einkommenskrise und Personalengpässen

Geburtshelferinnen anders bezahlt - was das für Familien bedeutet - Geburtshelferinnen in Thüringen stehen vor Einkommenskrise und Personalengpässen
Freie Hebammen in Thüringen drohen massive Einkommensverluste – Versorgungsengpässe in der Geburtshilfe befürchtet Die sogenannten Beleghebammen in Thüringen sehen sich durch ein neues Abrechnungssystem mit erheblichen finanziellen Einbußen konfrontiert, was zu Personalmangel und einer Verschlechterung der geburtshilflichen Versorgung führen könnte. Das überarbeitete Vergütungsmodell sieht vor, dass Hebammen ihre Leistungen künftig in Fünf-Minuten-Schritten abrechnen müssen – anstelle der bisherigen Pauschalgebühren. Dadurch entstehen Einkommensrückgänge von 20 bis 30 Prozent, sodass manche Freiberuflerinnen bereits über einen Berufsausstieg nachdenken. Hausbesuche lohnen sich nun nur noch, wenn sie mindestens 40 Minuten dauern. Kürzere Einsätze sind kaum noch wirtschaftlich, was die Qualität und Häufigkeit der Betreuung beeinträchtigen könnte – besonders in Regionen, die ohnehin schon mit geschlossenen Geburtsstationen und Versorgungslücken kämpfen. Auch Geburtsvorbereitungs- und Elternkurse könnten gestrichen oder reduziert werden, da sich die Abrechnung bei Fehlzeiten der Teilnehmerinnen geändert hat. Das würde den Zugang zu wichtiger Aufklärung und Unterstützung für werdende Eltern erschweren. Die Hebammen in Thüringen warnen vor drastischen Kürzungen in der Geburtshilfe. Eine bundesweite Umfrage zeigt, dass 44 Prozent der Befragten über einen Ausstieg aus dem Beruf nachdenken. Zwar erhielten angestellte Hebammen im April eine Gehaltserhöhung, doch auch ihre langfristigen Perspektiven sind angesichts sinkender Geburtenzahlen und Stationsschließungen gedämpft. Das neue Abrechnungssystem setzt freie Hebammen in Thüringen massiv unter Druck – mit potenziellen Folgen wie Personalmangel und eingeschränkten Leistungen in der Geburtshilfe. Da viele Hebammen einen Berufsausstieg in Erwägung ziehen, wächst die Gefahr einer unzureichenden Versorgung. Wie sich die Veränderungen langfristig auf die bisher starke Hebammenbetreuung in Thüringen auswirken, bleibt abzuwarten.

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