Nordhausen startet umstrittenes Pilotprojekt für junge Bürgergeld-Empfänger ohne Ausbildung

Nordhausen startet umstrittenes Pilotprojekt für junge Bürgergeld-Empfänger ohne Ausbildung
Nordhausen testet umstrittenes Pilotprojekt für junge Bürgergeld-Empfänger ohne Berufsausbildung
Der Landkreis Nordhausen in Thüringen geht mit einem umstrittenen Vorhaben voran: Ein bundesweit einzigartiges Pilotprojekt soll junge Bürgergeld-Bezieher unter 25 Jahren, die über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen, in den Arbeitsmarkt integrieren. Das Programm schreibt 40 Wochenstunden vor – ergänzt durch einen Zuschlag von 48 Euro, was einem Stundenlohn von 1,20 Euro entspricht.
Unter der Leitung des Landrats verfolgt das Projekt das Ziel, den Jugendlichen Perspektive und Struktur zu bieten. Doch es bewegt sich in rechtlichem Neuland: Fragen der Zuständigkeit, der Arbeitszeitregelungen und zusätzlicher Arbeitsverpflichtungen sind noch ungeklärt. Besonders die Fokussierung auf Bürgergeld-Empfänger und die strengen Auflagen sorgen für bundesweite Aufmerksamkeit – und Kritik.
Frühere Versuche in anderen Kommunen wie Schwerin scheiterten an mangelnder Vorbereitung und rechtlichen Unsicherheiten. Nordhausen zieht aus diesen Erfahrungen Lehren und setzt auf klare Verantwortungsstrukturen sowie solide rechtliche Rahmenbedingungen. Wer den Arbeitsverpflichtungen nicht nachkommt, muss mit Kürzungen der Leistungen von bis zu 30 Prozent rechnen.
Andere Landkreise wie Greiz oder Peine haben zwar bereits Arbeitsverpflichtungen eingeführt, allerdings vor allem für Asylbewerber und auf anderer gesetzlicher Grundlage. Nordhausens Ansatz ist einzigartig, da er gezielt diese Gruppe junger Bürgergeld-Empfänger anspricht.
Mit dem ehrgeizigen, bundesweit beachteten Projekt will Nordhausen den Betroffenen Sinn und Eigenverantwortung vermitteln. Trotz der rechtlichen Hürden zeigt sich die Kommune entschlossen, das Vorhaben zum Erfolg zu führen – während ganz Deutschland gespannt auf die weiteren Entwicklungen blickt.

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