TA-Luft: Thüringen verschiebt Fristen für Tierhalter

TA-Luft: Thüringen verschiebt Fristen für Tierhalter
Thüringen setzt Fristen für Nachrüstungen in Tierhaltungsanlagen vorläufig aus
Thüringen hat die Fristen für die Nachrüstung von Tierhaltungsanlagen nach den Luftreinhalte-Vorschriften der TA Luft vorübergehend ausgesetzt. Der Schritt erfolgt in Erwartung neuer EU-Regelungen zu Emissionen aus der Tierhaltung, die die aktuellen Anforderungen ändern könnten. Ein entsprechender Vorschlag von Umweltminister Tilo Kummer fand zwar bei der letzten Umweltministerkonferenz keine vollständige Unterstützung, doch das Land geht nun seinen eigenen Weg.
Betroffen sind mehrere zentrale Bereiche: Betreiber müssen vorerst keine sofortigen Nachrüstungen bei emissionsmindernden Maßnahmen in Ställen, der Aufbereitung von Güllelagern oder der Abdeckung von Festmistlagern vornehmen. Das Thüringer Umweltministerium hat Behörden zudem angewiesen, vorläufig keine rückwirkenden TA-Luft-Bescheide für bestehende Anlagen auszustellen.
Stattdessen setzt das Land auf natürliche Schwimmabdeckungen für Rindergülle- und Gärrestlager – eine Methode, die bereits in Sachsen angewendet wird. Laut Angaben der Behörden lassen sich damit die Emissionen um bis zu 85 Prozent reduzieren. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Strategie Thüringens, die landwirtschaftliche Umweltbelastung zu verringern, während auf die aktualisierten EU-Vorgaben gewartet wird.
Für Geflügelbetriebe, die bis Ende 2029 genehmigt oder umgebaut werden, könnte Thüringen unter bestimmten Bedingungen auf die Pflicht zur Abluftreinigung verzichten. Die Änderungen spiegeln die Unsicherheit wider, die mit den bevorstehenden EU-Betriebsstandards für Tierhaltungsanlagen (UCOL) einhergeht, die nationale Regelungen neu gestalten könnten.
Die Aussetzung der Fristen gilt bis zur Verabschiedung der neuen EU-Emissionsvorschriften für die Tierhaltung. Thüringen will so vermeiden, dass Betreiber kostspielige Nachrüstungen vornehmen müssen, die bald bereits wieder veraltet sein könnten. Sobald die überarbeiteten Standards in Kraft treten, müssen die Anlagen diese jedoch einhalten.

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