Wirtschaftsweise: Erben von Unternehmen sollen höhere Steuern zahlen

Wirtschaftsweise: Erben von Unternehmen sollen höhere Steuern zahlen - Wirtschaftsweise: Erben von Unternehmen sollen höhere Steuern zahlen
Deutschlands Erbschaftsteuerregeln könnten bald vor großen Änderungen stehen. Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, fordert eine strengere Besteuerung von Erben familiengeführter Unternehmen. Sie kritisiert, dass das aktuelle System Betriebsvermögen gegenüber Privatvermögen ungerechtfertigt begünstige.
Schnitzer argumentiert, dass private Haushalte auf Finanzvermögen deutlich höhere Steuern zahlen müssten als Erben von Familienunternehmen. Das Problem liege ihrer Meinung nach nicht in zu niedrigen Erbschaftsteuersätzen, sondern in der ungleichen Besteuerung verschiedener Vermögenswerte. Große Erbschaften umfassen oft zusätzlichen Wohlstand wie Kunst, Luxusautos oder Privatjets, die einer höheren Besteuerung häufig entgehen.
Der Bundesverfassungsgericht wird voraussichtlich 2026 die geltenden Regeln prüfen. Schnitzer geht davon aus, dass ein Urteil im kommenden Jahr eine Anpassung der Richtlinien erzwingen könnte. Bisher wurde noch kein konkreter Richter in Verbindung mit dem Fall genannt.
Falls das Gericht eine Reform beschließt, könnten Erben von Familienunternehmen mit höheren Steuerlasten rechnen. Ziel einer solchen Entscheidung wäre es, die Besteuerung von Privat- und Betriebsvermögen auszugleichen. Schnitzers Vorstoß spiegelt breitere Bedenken hinsichtlich der Gerechtigkeit im deutschen Erbschaftsteuersystem wider.

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