Arbeitsagentur: Thüringer Arbeitsmarkt unter besonderem Druck

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Eine Stadtansicht mit einer Straße voller Autos unten, flankiert von Gebäuden und Wolkenkratzern auf beiden Seiten, unter einem Himmel oben.

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Thüringens Arbeitsmarkt unter besonderem Druck

Thüringens Arbeitsmarkt unter besonderem Druck

Thüringens Arbeitsmarkt unter besonderem Druck

  1. Dezember 2025

Thüringen verzeichnet die höchste Arbeitslosenquote seit sieben Jahren: Im November 2025 waren 67.984 Menschen ohne Beschäftigung. Der Arbeitsmarkt im Freistaat zeigt tiefe regionale Unterschiede – von einer Quote von 4 Prozent im Eichsfeld bis zu über 10 Prozent in Erfurt. Gleichzeitig melden Unternehmen eine wachsende Zahl offener Ausbildungsplätze, was für junge Arbeitssuchende sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt.

Die Arbeitsmarktkrise trifft Thüringen härter als das benachbarte Sachsen-Anhalt, besonders betroffen sind industrielle Regionen. Fast zwei Drittel der Erwerbslosen verfügen nicht über die Qualifikationen für die angebotenen Stellen. Gleichzeitig bleiben rund 15.000 Arbeitsplätze unbesetzt, wobei 80 Prozent davon Fachkräfte erfordern. Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt ebenfalls und nähert sich mit fast 40 Prozent des Gesamtvolumens den Werten Sachsen-Anhalts an.

Seit 2017 tragen ausländische Arbeitskräfte maßgeblich zum Beschäftigungswachstum bei – über 80.000 von ihnen sind mittlerweile sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Unter den ukrainischen Geflüchteten haben etwa 70 Prozent seit 2015 den Einstieg in den Arbeitsmarkt geschafft, die meisten nach Abschluss von Sprachkursen. Dennoch kämpfen Branchen wie die Automobilzulieferindustrie sowie energieintensive Sektoren wie Glas und Keramik weiterhin mit strukturellen Umbrüchen. Auch öffentliche Einrichtungen stehen unter Druck: Schwimmbäder, kommunale Entwicklungsgesellschaften wie die Schmalkaldener TGF GmbH und Haushalte von Städten wie Jena sehen sich mit Kürzungen und Umstrukturierungen konfrontiert. Politische Reformen zielen zwar auf eine gerechtere Ressourcenverteilung ab, doch Finanzlücken und der Rückzug von Anteilseignern erzwingen schwierige Anpassungen.

Thüringens Arbeitsmarkt bleibt angespannt: Hohe Arbeitslosigkeit, Qualifikationslücken und regionale Disparitäten prägen die Aussichten. Zwar bieten ausländische Fachkräfte und Ausbildungsplätze gewisse Entlastung, doch industrielle Sektoren und öffentliche Dienstleister ringen weiterhin mit langfristiger Instabilität. Die wirtschaftliche Erholung des Landes wird davon abhängen, diese Defizite in Ausbildung, Finanzierung und struktureller Unterstützung zu überwinden.