Warken überträgt mehr Aufgaben an medizinisches Personal

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Eine Gruppe von Menschen, die um einen Tisch mit Tassen, B├╝chern, Papieren, einer Flasche, einem Krug und Stiften sitzen.

Warken ├╝bertr├Ągt mehr Aufgaben an medizinisches Personal - Warken überträgt mehr Aufgaben an medizinisches Personal

Bundesgesundheitsministerin Warken will medizinisches Personal stärker einbinden

Warken plant Entlastung der Ärzte durch Übertragung von Aufgaben an Fachpersonal

22. Dezember 2025, 16:59 Uhr

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat Pläne zur Reform des deutschen Gesundheitssystems vorgestellt, die medizinischem Fachpersonal mehr Verantwortung übertragen sollen. Ziel der Änderungen ist es, die Zahl der Arztbesuche zu verringern, Kosten zu senken und weitere Steigerungen der Krankenkassenbeiträge zu verhindern. Eine von der Regierung eingesetzte Kommission arbeitet derzeit an Vorschlägen, um die Finanzierung ab 2027 zu stabilisieren – erste Empfehlungen sollen bis März 2026 vorliegen.

Warken strebt die Einführung eines hausarztzentrierten Systems an, in dem Allgemeinmediziner für die meisten Patientinnen und Patienten die erste Anlaufstelle werden. Dies solle die Versorgung effizienter gestalten und überfüllte Wartezimmer entlasten. Chronisch Kranke sowie Personen, die Vorsorgeuntersuchungen benötigen, könnten jedoch weiterhin direkt Fachärzte aufsuchen.

Als Vorbild dient der Ministerin das schwedische Modell, bei dem speziell geschultes Pflegepersonal entscheidet, ob Patientinnen und Patienten einen Arzttermin benötigen. Warken ist überzeugt, dass dieser Ansatz das Infektionsrisiko verringern und unnötige Behandlungen vermeiden könnte. Bestimmte Fachärzte – etwa Augenärzte oder Gynäkologen – sollen auch künftig ohne Überweisung des Hausarztes aufsuchbar bleiben.

Um die Belastung der Ärzteschaft zu verringern, schlägt Warken vor, mehr Aufgaben an Pflegekräfte und anderes medizinisches Personal zu delegieren. Dazu könnten Hausbesuche, Routineberatungen oder grundlegende Untersuchungen zählen. Die Ministerin räumt ein, dass Patientinnen und Patienten sich möglicherweise erst an die Neuerungen gewöhnen müssten, betont jedoch, dass die Änderungen die Effizienz steigern würden.

Eine unter Federführung von Warkens Ministerium stehende Kommission prüft derzeit Maßnahmen, um die steigenden Versicherungskosten in den Griff zu bekommen. Im Fokus stehen dabei Strukturreformen, die die langfristige Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems sichern sollen.

Die geplante Umverteilung bestimmter medizinischer Tätigkeiten – weg von den Ärzten, aber mit weiterhin direktem Zugang zu Fachärzten für wichtige Patientengruppen – könnte die Versorgung in Deutschland nachhaltig verändern. Die bis Anfang 2026 erwarteten Vorschläge der Kommission werden maßgeblich beeinflussen, wie die Gesundheitsversorgung in den kommenden zehn Jahren finanziert und gestaltet wird. Bei Umsetzung könnten die Reformen das Erleben der Patientinnen und Patienten prägen und die Belastung des Systems verringern.